Joggen als Teamsportart

Gerade in den letzten Monaten als die Fitnessstudios geschlossen waren und Mannschafts- sowie Gruppensportarten nicht stattfinden durften, kramten viele Menschen ihre Laufschuhe wieder aus dem Schuhschrank hervor. Joggen ist beliebter denn je. Kein Wunder: Schuhe an und los geht’s. So einfach kann Sport machen auch in Pandemiezeiten sein – zumindest für Menschen ohne Seheinschränkungen.

Auch Personen, die blind oder sehbehindert sind, haben Freude am Laufen. „Da kriegt man so richtig den Kopf frei, ich kann abschalten und mich entspannen. Wenn ich zwei oder drei Wochen nicht laufe, ist meine Laune im Keller“, berichtet Alexandra Reinshagen. Die blinde 33-Jährige beweist, dass man auch aktiver Fan dieser Sportart sein kann, wenn man nicht sehen kann. Vor zehn Jahren lief sie sogar erfolgreich bei einem Halbmarathon mit.

Zwei Frauen joggen nebeneinander auf einer Laufstrecke. Beide halten gemeinsam ein Band fest.

Am Wettbewerb teilgenommen hat sie nicht wie normalerweise als Einzelperson, sondern im Team, denn ohne Laufpartner*in geht es nicht. Die Person mit uneingeschränkter Sehstärke ist für das Führen verantwortlich und sagt eventuelle Hindernisse wie Wegunebenheiten an. Beide halten sich an einem kurzen Band fest, um miteinander verbunden zu sein. Frau Reinshagen betont, dass es auch menschlich passen muss: „Ich kann nicht mit jedem laufen. Beidseitiges Vertrauen ist notwendig.“

Zusammen mit Elfi Schwab, Mitarbeiterin des Blindenhilfswerkes Berlin e.V., wird sie am 31. Juli an der Adidas Runners City Night Berlin teilnehmen. Für gute Ergebnisse wird derweil fleißig trainiert – auch bei Regen oder glühender Hitze. Beide haben richtig Lust darauf. „Dass wir gemeinsam bei dieser Veranstaltung dabei sind, ist toll. Wir zeigen damit, dass es manchmal gar nicht so schwer ist, blinden und sehbehinderten Menschen die Teilhabe zu ermöglichen. Das motiviert vielleicht alle ein bisschen mehr dazu, Lösungen zu finden statt die Probleme zu sehen – ganz nach dem Motto ‚Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!‘“. Auch Frau Reinshagen freut sich schon auf das Event: „An Läufen teilzunehmen, macht richtig Spaß! Die Euphorie, die man dabei fühlt, beflügelt mich. Ich bin da immer schneller als beim Training.“

Frau Schwab kann indes so ein Engagement als Laufpartner*in nur empfehlen: “Man wird selber fit und macht das Joggen für andere Menschen möglich. Das ist doch perfekt!“

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Ihre Ansprechpartnerin

astrid fischer
Blindenhilfswerk Berlin e.V.

 

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