Die Adidas Runners City Night – Wir waren dabei!

Am 31. Juli fand die Adidas Runners City Night statt. Als Guide von Alexandra Reinshagen lief auch die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Elfi Schwab mit. Hier berichtet sie von diesem Abend.

In der letzten Juliwoche stieg die Aufregung bei Alexandra Reinshagen und auch bei mir enorm an. Bald ging es los – die Adidas Runners City Night kam immer näher. Mindestens einmal die Woche, manchmal auch mehrmals trainierten wir in den letzten zwei Monaten gemeinsam für diesen 5-Kilometer-Straßenlauf. Auf der Laufstrecke des Blindenhilfswerkes Berlin e.V., durch die Straßen rund ums Gelände und auch in einem Steglitzer Park. Nicht nur unsere Kondition sollte gut sein, sondern vor allem das gemeinsame Laufen mussten wir lernen. Bordsteinkanten, Treppen, Wegunebenheiten, andere Menschen – vieles kann eine Unfallquelle darstellen, wenn man es nicht sieht. Meine Aufgabe war daher, alles, was ein Hindernis werden könnte, zur richtigen Zeit während des Joggens anzusagen.

Am 31. Juli war es dann soweit. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Kurfürstendamm, wo das Ganze stattfinden sollte. Dabei war auch Alexandras Patentante Susi, die zum Anfeuern aus Augsburg angereist war. Vor Ort hieß es dann Startunterlagen abholen, noch eine Kleinigkeit essen, die Strecke erkunden und den Corona-Status checken lassen. Währenddessen füllten sich die Seiten rechts und links von der Strecke mit weiteren Teilnehmenden sowie Zuschauerinnen und Zuschauern.

Fünfzehn Minuten vor Laufbeginn betraten wir den Startbereich. Ich merkte, wie Alexandras Anspannung immer weiter nach oben kletterte. Pünktlich um 19.50 Uhr ging es los. Wer schon einmal bei einem Straßenlauf dabei war, kennt den anfänglichen Pulk, der sich nur langsam auseinanderzieht. Auch bei diesem war es natürlich nicht anders – eine Situation, die wir vorher nicht trainieren konnten. Aber auch diese Herausforderung hatten wir gut im Griff.

Während wir im Training viel erzählten, beschränkten sich unsere Unterhaltungen beim Lauf selbst auf wenige Sätze und das Wesentlichste. Dass unser Redeverhalten bei der Veranstaltung anders sein würde, erklärte mir Alexandra bereits im Vorfeld: „Wir müssen uns da mehr konzentrieren. Vor allem ich.“, sagte sie mir. Während wir nun liefen, schien es für mich noch einen anderen inoffiziellen Grund zu geben: Wir wollten beide eine Bestzeit für uns erzielen und unsere Kraft deshalb von Anfang an nur fürs Laufen beanspruchen.

Zwei Frauen stehen im Startbereich eines Straßenlaufs. Die linke Dame ist Läuferin und die rechte ihr Guide.

Über Zeiten sprachen wir im Vorfeld eigentlich wenig. Über eine Running-App verfolgten wir zwar unsere Geschwindigkeit, waren uns aber darüber einig, dass das Wichtigste der Spaß sein sollte. Außerdem wollten wir zeigen, dass Inklusion von blinden oder sehbehinderten Menschen oft gar nicht so schwer ist.

Als wir etwa drei Kilometer hinter uns ließen, sagte Alexandra: „Vielleicht können wir ja unter 40 Minuten laufen!“. Mit der Uhr im Blick erklärte ich ihr freudig, dass wir das auf jeden Fall schaffen sollten, weil wir bisher nur zwanzig Minuten brauchten. Dann kam er, der letzte Kilometer – und wir gaben nochmal alles! Verschwitzt, aber voller Euphorie und Adrenalin überquerten wir nach 32:30 Minuten die Ziellinie. Ein tolles Ergebnis, dass nur durch Teamwork möglich wurde.

Ihre Ansprechpartnerin

astrid fischer
Blindenhilfswerk Berlin e.V.

 

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