Inklusion auf dem Dorf

Inklusives Wohnen ist auch auf dem Gelände des Blindenhilfswerks Berlin ein wichtiges Gesprächsthema. Initiativen für diese Wohnformen nehmen allgemein zwar zu, sind aber in der Gesellschaft trotzdem noch unzureichend angekommen. Der gute Gedanke dafür alleine reicht nicht aus. Doch was braucht es, damit sich alle auf gleicher Augenhöhe begegnen?

Unter dieser Fragestellung lud der Architekt Eckard Feddersen die Mitarbeiter*innen des Blindenhilfswerkes Berlin und den Vorsitzenden des Vorstandes am 27. September dazu ein, das Dorf Rohrlack in Brandenburg kennenzulernen. 150 Menschen leben und arbeiten dort, darunter auch viele Menschen mit geistigen Behinderungen. Jede Person darf und kann sich in Dorfangelegenheiten einbringen. Alle bekommen die Chance, ein gleichberechtigter Teil der Gemeinschaft zu sein.

Sieben Personen stehen in einem Kreis zusammen und schauen sich an. Im Hintergrund ist ein altes Backsteingebäude zu sehen. Der Boden besteht aus altem Kopfsteinpflaster.

Der Wandel zum inklusiven Dorf begann Anfang der neunziger Jahre. Die treibende Kraft war damals Eckard Feddersen, der an diesem Ort Geld investierte, um seine Idee der gelebten Inklusion umzusetzen. Wichtig war ihm dabei immer, dass nicht er alleine die Entscheidungen trifft, sondern die Dorfbewohner*innen miteinbezieht. Heute, dreißig Jahre später, ist er immer noch ein wichtiger Teil des Dorfes. Er ist einer von denen, der neue Impulse setzt, Vorschläge einbringt und an der einen oder anderen Stelle moderiert. Für Eckhard Feddersen ist eine „inklusive Dorfgemeinschaft“ kein Projekt, das irgendwann fertig ist, sondern ein Prozess, an dem man immer weiterarbeiten muss – „Rohrlack“ ist seine Herzensangelegenheit.

Drei Herren stehen im Grünen. Der linke Herr hält einen Gehstock in die Höhe, um auf etwas zu zeigen. Der Herr in der Mitte schaut in die angezeigte Richtung, während der rechte Herr zuhört.

Wichtig ist Eckhard Feddersen, dass nicht er alleine das Dorf zu dem gemacht hat, was es jetzt ist. Es brauchte und braucht noch andere Personen, die für die Ideen brennen – nur der gemeinsame Wille bewegt etwas. Deshalb war vor allem das gewonnene Vertrauen der Dorfbewohner*innen wichtig. Anfangs waren da viele Vorbehalte und Ängste. Bei unserem Rundgang durch das Dorf sprachen wir mit Bewohnerinnen und Bewohnern, schauten uns die Werkstätten und Gärtnereien für Menschen mit Behinderungen an und erfuhren viel über die individuellen Entwicklungen einzelner Geschäfte und Einrichtungen. Mit positiven Eindrücken und neuen Denkanstößen machten wir uns auf den Rückweg. Für die Einblicke in das sympathische Dorf sagen wir Eckard Feddersen „Herzlichen Dank“!

Ihre Ansprechpartnerin

astrid fischer
Blindenhilfswerk Berlin e.V.

 

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