Wenn der Spaß gewinnt

Skatturniere genießen nicht den allerbesten Ruf. Oft stehe nicht die Freude am gemeinsamen Spiel im Vordergrund, sondern der Ehrgeiz und der Wille der Einzelnen zu gewinnen. Schnell, so hört man, entstehe dort eine aufgeheizte Stimmung, die nicht gerade für richtigen Spaß sorgt. Dass das nicht immer so ist, konnte am vergangenen Samstag im Saal des Blindenhilfswerkes Berlin erlebt werden.

Zwei Männer stehen vor mehren sitzenden Männern im HIntergrund. Beide lächelnHartmut Rakow, ein Mieter des Blindenhilfswerkes Berlin und sein Bruder Jürgen Rakow hatten zum achten Mal zum Skat spielen geladen. Jede*r war herzlich willkommen: Einsteiger*innen bis Profis, Männer und Frauen, Menschen mit und ohne Seheinschränkungen – Hauptsache man beherrscht die Regeln. Fünfzehn Personen nahmen schließlich daran teil; darunter waren bekannte Gesichter aus den vergangenen Jahren, aber auch Personen, die sich zum ersten Mal zur Skatrunde gesellten. Auch eine Mitarbeiterin des Blindenhilfswerkes Berlin war dabei.

Drei Herren sitzen an einem Tisch und spielen Karten. Der Mann rechts auf dem Bild erkennt die Karten nur bei genauem Hinsehen. An mehreren Tischen spielen mehrere Personen in Dreiergruppen Karten.Spielkarten mit Brailleschrift und in einem größeren Format sowie das Ansagen der gespielten Karten während der Runden ermöglichten auch blinden und sehbehinderten Menschen das Mitspielen. Stephan Dänschel, selbst ohne Seheinschränkungen, zeigte sich beeindruckt: „Ich habe das erste Mal bei einem inklusiven Skatturnier mitgemacht und fand es wirklich bemerkenswert, wie einige nur übers Hören und Fühlen den Überblick über das Spiel behielten.“

Eine Spielregel stand während des Skatkloppens immer ganz weit oben: Hier wird nicht gegeneinander, sondern miteinander gespielt. Statt über schlechte Karten oder Fehler der Mitspieler*innen zu meckern, wurde vielmehr gelacht, aufeinander Rücksicht genommen und sich darüber gefreut, dass gemeinsames Karten spielen auch in einer größeren Gruppe endlich wieder möglich ist.

Eine Hand hält Skatkarten mit Brailleschrift.Drei Männer sitzen an einem Tisch und spielen Karten. Ein Herr ist blind und erfühlt die Karten.Das Blindenhilfswerk Berlin unterstützte Hartmut und Jürgen Rakow bei der Organisation und steuerte zusätzlich die Hauptpreise bei. Denn auch wenn es allen Beteiligten um den Spaß an der Freude ging, gehören Preise eben dazu. Aber nicht nur die besten Drei konnten sich über einen der drei Präsentkörbe freuen, sondern auch zwei kleine Geldpreise wurden verlost – einfach fürs Dabeisein und weil Karten spielen eben nicht nur Können, sondern immer auch Glück braucht.

Ein Herr nimmt einen Präsentkorb von einem Tisch. Links steht ein Mann mit Mikrofon und Liste, rechts ein weiterer Herr.

Ihre Ansprechpartnerin

astrid fischer
Blindenhilfswerk Berlin e.V.

 

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