Wenn es brennt, was dann?

Feuer ist eine nützliche Sache und kann gleichzeitig zu einer Bedrohung werden – nämlich dann, wenn etwas Feuer fängt, was nicht brennen soll. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Wohnungsbränden, bei denen oft große materiellen sowie körperliche Schäden entstehen und im schlimmsten Falle Menschen sterben. Es ist das eigene Verhalten, das davor schützen kann. Unsere blinden und sehbehinderten Mieterinnen und Mieter waren sich dessen bewusst und wünschten sich daher eine Brandschutzschulung. Diesem Wunsch sind wir in unserer Feuer & Flamme-Woche sehr gerne nachgegangen.

Eine junge Frau löscht mit einem Feuerlöscher ein kleines Feuer. Der Feuerlöscher steht auf dem Boden. Sie hält ihn fest und zielt mit dem Schlauch auf das Feuer. Mehrere Personen schauen ihr zu. Sie sind draußen.Wenn der Rauchmelder in der eigenen Wohnung Alarm schlägt, ist es manchmal bereits ausreichend die Fenster zu öffnen. Denn nicht immer muss es wirklich brennen. Aber wie verhält man sich, wenn nicht das etwas zu stark gebratene Steak in der Pfanne, starker Zigarettenqualm oder die heiße Dusche schuld am Piepen ist? Und hätte das Feuer vielleicht verhindert werden können? Muss ich die gesamte Nachbarschaft im Haus informieren, bevor ich das Haus verlasse? Kann ich den Brand selber löschen oder sollte ich gleich die Feuerwehr rufen? Zu diesen vielen Fragen kommt im Brandfall auch noch Panik, die das Nachdenken über die richtigen Antworten kaum zulässt. Um einen klaren Kopf im Notfall zu bewahren, ist es am besten im Vorfeld diese Fragen zu klären. Das Zauberwort heißt wie so oft: Prävention.

Ein Mann mit einem schwarzen T-Shirt, das die Aufschrift "hhpberlin" trägt, sitzt vor einer kleiner Gruppen Menschen mit Maske am Tisch.Benjamin Schoenmakers-Abraham kommt tagtäglich mit diesem Thema in Kontakt – beruflich und in seiner Freizeit. Während er als ehrenamtlicher Feuerwehrmann in Berlin Brände löscht, ist er gleichzeitig fürs Brandschutzingenieurbüro ‚hhpberlin‘ tätig. Hier schreibt er Brandschutzordnungen sowie Räumungskonzepte und bildet Mitarbeiter*innen von verschiedenen Betrieben im Bereich organisatorischen Brandschutz aus. Mit ihm waren wir in unserer Feuer & Flamme-Woche also gut beraten. An drei verschiedenen Terminen vermittelte er den interessierten Mieterinnen und Mietern theoretisches Wissen zum Verhalten im Brandfall, zeigte auf, durch welche Verhaltensweisen Brände entstehen können, erzählte Geschichten aus dem Alltag eines Feuerwehrmannes und ging auf alle Fragen detailreich und situationsspezifisch ein. Bei seinen Ausführungen betonte er, dass es wichtig sei, sich selbst richtig einzuschätzen: „Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr den Brand in den Griff kriegt, dann verlasst die Wohnung und ruft die Feuerwehr! Jede Minute zählt bei einem Brand – und vor allem eben euer eigenes Leben. Da sind materielle Dinge letzten Endes egal!“

Die Angst, die Feuerwehr dann vielleicht „umsonst“ gerufen zu haben und für den Einsatz zahlen zu müssen, konnte der Referent den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nehmen: „Das müsst ihr auf gar keinen Fall, wenn ihr Grund zur Annahme hattet, dass da ein Brand sein oder entstehen könnte.“

Ein Mann hält einen Feuerlöscher hoch. Ein anderer mit Blindenstock ertastet ihn. Sie sind draußen.Nach der Theorie folgte die Praxis. Wer mochte, konnte versuchen ein richtiges Feuer mit einem Feuerlöschspray oder einem Feuerlöscher zu löschen. „Wow, ist der schwer! Das hätte ich gar nicht gedacht“, bemerkte eine Teilnehmerin beim ersten Kennenlernen des Feuerlöschers überrascht. Während einige sich am Ende vorstellen konnten, einen Feuerlöscher im Notfall zu nutzen, war es für die meisten einfach ein tolles Abenteuer. „Ich freute mich schon die ganze Zeit darauf, mit so einem Ding mal herum zu sprühen. Ich hatte vorher noch nie die Gelegenheit.“ Eine weitere Person resümierte: „Auf jeden Fall ist es toll, sich daran mal ausprobieren zu können. Allerdings bin ich doch ganz schön an meine Grenzen gekommen und denke, dass ich lieber die anderen Wege nutze, die mir heute aufgezeigt worden sind.“

Ihr/e Ansprechpartner/in

Carsten Zehe
Tel.: 01522 5883073
info@blindenhilfswerk-berlin.de

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